Baubericht BG-6-Bausatz
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Alle Bauteile des „rohen“ Bausatzes |
Anfang März 2001 erstand ich einen Unicata-Bausatz für ein Bohrgerät
„BG 6“ von Bauer, um damit einen Bagger vom Typ Liebherr R 914
umzubauen.
Die mitgelieferte Bauanleitung war zwar wegen Fotos in teilweise schlechter
Qualität und einigen verwirrenden Bauteil-Nummern nicht unbedingt sofort
verständlich, was sich jedoch mit etwas intensiverem Studium bewältigen lassen
konnte.
Hilfreich war auch die baugruppenweise Verpackung der „Kleinteile“ (siehe
Abb. 1).
(Neben der Gesamtansicht sind auch Detailansichten der folgenden Baugruppen
verfügbar: Hauptmast, Mastfuß & Bohrkopf, Winden und Trägergerät R 914.)
Der gespachtelte Mast |
Der Mastfuß mit „Füllung“ |
Bereits bei der ersten Untersuchung der Bauteile war klar, daß hier einiges an
Nacharbeiten fällig werden würde.
So war z.B. der Mastfuß, der am Trägergerät montiert wird und
seinerseits den eigentlichen Bohrmast trägt, „bausatzseitig“ hohl
ausgeführt. Aus optischen und Stabilitätsgründen entschied ich mich, den
Mastfuß mit zusammengeklebten ABS-Kunststoff-Streifen zu füllen.
Schwierig war dabei auch, die beiden Hälften des Mastfußes so
zusammenzukleben, das die Bohrungen darin absolut deckungsgleich waren.
Ebenfalls kniffelig war das Zusammenkleben der beiden Teile des Hauptmastes, da die
obere Hälfte sich nach oben verjüngt. Als improvisierte „Richtbank“
diente dabei schlicht die Tischkante sowie ein 30-cm-Lineal und ein gutes
Augenmaß.
Leider ist das betreffende Foto
ziemlich unscharf.
Auch am Hauptmast wurde nach dem Zusammenkleben mehrmals gespachtelt
und geschliffen.
Die Baugruppen vor … | … und nach der Lackierung. |
Nachdem alle Baugruppen fertig zusammengeklebt, gespachtelt und geschliffen waren,
sollten die Teile lackiert werden.
Hier begannen jedoch schnell Probleme aufzutreten: Zuerst hatte ich mir aus der
Farbhandlung wasserdünnbare Grundierung und Acryl-Farbe im Farton RAL 1004 besorgt.
Da diese jedoch recht dickflüssig waren und ich zum Lackieren nur eine kleine
Airbrush zur Verfügung hatte, mußten Grundierung und Farbe so stark
verdünnt werden, daß sie kaum noch Deckkraft hatten. Das wiederrum machte
insgesamt über 10 Gänge Grundieren und Lackieren nötig, bis eine
ausreichende Deckkraft erreicht war.
Danach stellte sich im direkten
Vergleich jedoch leider heraus, daß der gewählte Gelbton viel zu hell
war. Also besorgte ich mir bei der örtlichen Liebherr-Niederlassung ein Glas mit
Originalfarbe (die, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, vermutlich den RAL-Code
1007 hat). Da diese Farbe sich aber als etwas schwierig im Umgang herausstellte (u.a.
nur mit Universal-Verdünnung statt mit Wasser verdünnbar), waren erneut
etliche Male Ab- bzw- Anschleifen und Lackieren nötig, bis endlich eine
gleichmäßige, glänzende Oberfläche erreicht war.
Der eingepaßte Ballast |
Mastfuß am Grundgerät montiert, alle wesentlichen Komponenten am Hauptmast angebracht. |
Anschließend konnte die Endmontage beginnen. Dazu wurde zuerst das Modell des
R 914 gemäß der Anleitung des Bausatzes zerlegt. Um jedoch im Oberwagen den
zusätzlichen Ballast, der das später sehr schwere Modell am Kippen hindert,
unterzubringen, mußte dieser stark nachbearbeitet werden, da er anscheinend
für ein älteres Liebherr-Modell ausgelegt ist.
Nach der Ballast eingepaßt war und der Oberwagen wieder teilweise montiert war,
wurde der Mastfuß montiert und die Seilwinden am Hauptmast fertiggestellt.
Da mir jedoch die Original-Hydraulikzylinder des Basis-Modells wesentlich besser
gefielen als diejenigen, die mit dem Bausatz mitgeliefert wurden, beließ ich sie
am Modell und verhalf ihnen lediglich mit je einem Stückchen Rundmessing, das ich
ins Innere steckte, zu mehr „Tragkraft“.
Das fertige Modell |
Auch die mitgelieferten Nieten ersetzte ich durch Eigenkonstruktionen aus hohlem
Rundmessing, die so geschnitten wurden, daß sie nur wenig länger als die
jeweiligen Materialstärken waren. Nach dem Durchstecken wurden die Enden dann mit
einer Wasserpumpenzange etwas breitgedrückt. Zum Abschneiden der
Messingstückchen erwies sich übrigens eine Minibohrmaschine mit einer kleinen
Trennscheibe als sehr praktisch.
Desweiteren wurde noch der Hydraulik-Stempel, welcher den Schlitten mit dem Bohrantrieb
hält, ersetzt, da das Originalteil aus Messing war und zudem ein schräg
geschnittenes Gewinde hatte. Statt dessen wurde ein Ersatzteil aus Eisen verwendet, das
mir ein Modellbauerkollege freundlicherweise anfertigte.
Als letztes Detail wurden noch die „Hydraulik-Leitungen“ vom ursprünglichen
Baggerarm am neuen Mastfuß angeklebt.
Nach unzähligen Arbeitsstunden ist das Modell nun Mitte Juni endlich
fertiggestellt.